
Meserani Snake Park Medical Clinic
Über
Die Meserani Snake Park Medical Clinic ist eine kleine Klinik, die an den gleichnamigen Snake Park angegliedert ist. Die Klinik behandelt gezielt Schlangenbisse welche durch die verschiedenen Arten von Schlangen der Savannenlandschaft hervorgerufen wurden. Die Klinik finanziert sich über die Einnahmen des Maasai Museums auf demselben Gelände, sowie über Spenden. So kann eine kostenlose Versorgung garantiert werden, die insbesondere für die ärmliche Landbevölkerung lebensnotwendig ist. Schlangenbisse stellen in Tansania aufgrund der ärmlichen Lebensverhältnisse immer noch eine große Bedrohung für die ländlich lebende Bevölkerung dar.
Die Bereitstellung eines Gegengifts bei Schlangenbissen spielt, je nach Schlangenart die entscheiden Rolle, ob der/die Patient:in überlebt oder nicht.







© Pflaster für Tansania e.V. 2022
Schlangen-arten
Afrikanische Speikobra (Spitting Cobra)
Die Speikobra nutzt zur Verteidigung neben dem Biss an sich wie der Name bereits sagt das Speien. Die Schlange zielt dabei insbesondere auf die Augen des Angreifers, da ein Kontakt mit dem Gift auf der Haut keine Schäden verursacht. Gelangt das Gift jedoch ins Auge, so treten unmittelbar Schmerzen auf, die mit Ödemen, Hirnhautentzündung und starker Lichtempfindlichkeit einhergehen können. Die Behandlung besteht im intensiven Ausspülen der Augen, sowie gegebenenfalls der Gabe Zykloplegika und Mydriatika. Die Verabreichung eines Gegengifts ist sogar kontraindiziert. Wird der Betroffene nicht oder nicht ausreichend behandelt, kann es zu Infektionen im Auge, sowie Nekrosen bis hin zum Verlust der Sehkraft kommen.
In der Snake Park Medical Clinic werden sowohl Erwachsene, als auch Kinder behandelt, die von jeglichen dort vorkommenden Schlangenarten gebissen wurden. Nicht immer ist die Verabreichung eines Gegengift (Antivenin) sinnvoll. Die Betreiberin des Parks und der Klinik, Lynn mit ihrem Ehemann, haben es sich zum Ziel gesetzt, die Behandlung und das Antivenin kostenlos zur Verfügung zu stellen. Da dies ein sehr teures Unterfangen ist, sind die Mitarbeiter:innen des Snake Parks auf internationale Unterstützung angewiesen.
Zudem arbeiten wir mit Expert:innen verschiedener internationaler Organisationen an verbesserten Behandlungsalgorithmen, die die Behandlung der Patient:innen noch effektiver machen sollen. In der Meserani Snake Park Clinic stehen keine Geräte zur Analyse von Blut zur Verfügung, weshalb sich die Krankenschwestern auf einfachste diagnostische Möglichkeiten verlassen müssen.
Um die Versorgung noch weiter zu verbessern und eine Überwachung schwerst erkrankter Patient:innen zu ermöglichen, werden wir der Meserani Snake Park Clinic in Kürze ein EKG mit automatischer Blutdruckmessung (NIBP), Sauerstoffsättigung (SpO2) und 12 - Kanal EKG zur Verfügung stellen und die Krankenschwestern im Umgang damit schulen.
Ein kurzer Umriss der herkömmlichsten Schlangenarten:
Afrikanische Baumschlange (Boomslang)
Schon eine verhältnismäßig geringe Menge an Gift der Boomslang hat eine extreme Wirkung. Das Gift wirkt gerinungshemmend, wodurch der Patient aus der Bissstelle blutet, sowie an inneren Blutungen leiden kann. Ohne die Gabe eines wirksamen Antivenins endet eine Biss der Boomslang zumeist tödlich.
(Gemeine) Puffotter
Die Puffotter ist für die meistergefährlichen Schlangenbisse Afrikas verantwortlich. Mit ihren langen Zähnen kann sie das Gewebe ihrer Feinde zerstören, was zu immensen Blutungen, sowie Nekrosen führt.
Oftmals geschehen die Angriffe während der Arbeit auf dem Feld, oder wenn Kinder auf dem Boden Im Gelände spielen. Jonas durfte einen Fall begleiten, bei dem sich ein Kleinkind beim Spielen eine Puffotter in den Mund gesteckt hat. Das Kind konnte nach adäquater Behandlung mit dem Gegengift nach Wochen das Krankenhaus wieder verlassen.
Schwarze Mamba
Das Gift der Schwarzen Mamba wirkt bereits nach wenigen Minuten und kann in schweren Fällen zu einem Zusammenbruch des Herz-Kreislauf Systems führen. Ohne medizinische Versorgung endet der Schlangenbiss zumeist tödlich. Ein entsprechendes Antiserum ist dabei entscheidend für die Überlebenschancen.